Mein absoluter Favorit unter den fünf klassischen Gärten in Shanghai ist der Guyi Garden. Der Guyi Garten, im Chinesischen Guyi Yuan, liegt in Shanghai im Stadtteil Nanxiang im Bezirk Jiading, also im Nordwesten der Stadt. Obwohl relativ weit entfernt von Downtown Shanghai, erreicht man den Guyi Garden wunderbar mit der Metro. Für die typischen Shanghai-Touristen ist er trotzdem zu abgelegen und daher nicht einmal am Wochenende überlaufen. Es gibt also keine Reisegruppen mit Lautsprechern, keine fliegenden Händler wie im Yu Garden – “Lady, watch, watch, wonna look, bags…” – und auch fast ausschließlich nur Einheimische, die den Guyi Garden alle auf ihre eigene Weise genießen.
Der Guyi Garden: Geschichte und Gestaltung
Wie soll ich meinen Lieblingsgarten unter den 5 klassischen Shanghaier Gärten beschreiben? Am besten so: Alles was klassische chinesische Gartenkunst ausmacht, verbindet sich im Guyi Garden zu einem atemberaubenden Bilderreigen. Wasser, Steine, Pflanzen, Gebäude, Brücken. Einfach nur schön.
Die Ursprünge des Guyi Gardens reichen in die Song Dynastie zurück, als um 1225-1227 ein gewisser Lu Hing einen Garten mit Bambus und Blumen an dieser Stelle anlegte.
300 Jahre später findet man den Garten in Aufzeichnungen aus der Ming Dynastie erstmals als „Yi Yuan“, ein Name der sich literarisch inspiriert auf den wunderschönen Anblick des Bambus (Yi) bezieht. „Yuan“ ist der Garten. Der damalige Besitzer Min Shiji ließ den Garten neugestalten, und zwar von Zhu Sansong, einem geschätzten Bambusschnitzer aus Jiading. Auf diese Zeit gehen auch die meisten Attribute des Guyi Gardens zurück.
Der Zusatz „Gu“ in „Gu Yi Yuan“ kam erst während einer neuerlichen Umgestaltung Ende des 18. Jahrhunderts dazu und bedeutet „alt“ im Sinn des englischen „ancient“. Wie alle klassischen chinesischen Gärten hat der Guyi Garden im Lauf der Jahrhunderte immer wieder Veränderungen erfahren, auch Verwüstungen, es gab Besitzerwechsel, Neues kam dazu, Altes ging verloren. 2009 wurde er auf eine Größe von knapp 7 Hektar erweitert. Im Herbst 2020 konnte man einige Gebäude nach deren Renovierung wiedereröffnen.
Gestaltungselemente im Guyi Garden
Ein ganz individuelles Feature des Guyi Gardens sind die mit Mosaiken gestalteten Wege, denen man einen eigenen Post widmen könnte. Die beiden herausragenden Gestaltungselemente sind jedoch seit über 500 Jahren Wasser und Bambus:
- Der Name ist Programm: Es gibt über 50 verschiedene Bambusarten im Guyi Garden
- Beim Bambus geht es nicht nur um die Schönheit der Pflanze, sondern auch um deren Spiegelungen im Wasser oder deren Schattenwürfe an den Wänden
- Der Bambushügel (auch Zhuzhi Shan oder Bamboo Hill genannt) mit seinem Hain galt als die beste Szenerie des Guyi Gardens
- Päonien oder Pfingstrosen (die Nationalblume Chinas) gehen wie die Verwendung von Bambus auf die Gartenplanung aus der Ming Dynastie zurück
- Die älteste Päonie ist über 150 Jahre alt
- Im Guyi Garden gibt es über 100 verschiedene Pfingstrosen in neun Farben
- In der Zeit etwa vom Dragonboat Festival bis Ende August finden populäre Lotus- und Seerosen-Ausstellungen im Guyi Garden statt mit 500 Lotus- und 250 Seerosenvarianten
Das Spiel der Jahreszeiten
Wenn wir an unser mitteleuropäisches Klima denken, würden wir einen Gartenbesuch wohl am ehesten zwischen April und Oktober planen. In Shanghai sieht das mit der Witterung etwas anders aus. Einen strengen oder gar langen Winter gibt es üblicherweise nicht. Wenn, dann ist diese Jahreszeit eher nasskalt und ungemütlich.
Und so kommt es, dass der erste Höhepunkt im Guyi Garden schon im Januar liegt, in dem sich der Garten meist noch in Brauntönen und eher kahl zeigt: die wunderbare Pflaumenblüte.
Jeder Monat hat seine eigene Pflanze im Guyi Garden, daher gibt es im Grunde genommen keine schlechte Zeit für einen Besuch:
- Januar: Pflaume
- Februar: Magnolie
- März: Pfingstrose – und die herrlichen Glyzinien
- April: orientalische Kirsche, Glyzinie
- Mai: Granatapfel
- Juni: Lotus
- Juli: Kreppmyrthe
- August: Osmanthus
- September: Hibiskus
- Oktober: Chrysantheme
- November: Kamelie
- Dezember: Wintersüß (Chimonanthus)
Guyi Garden: Ort der vielen Möglichkeiten
Mindestens genauso wie den Garten und seine überbordende Pracht liebe ich die Menschen, denen man dort begegnet! Alt und Jung treffen sich im Guyi Garden, er ist ein wahrer Hotspot für Naturfotografen. Die belagern den Jahreszeiten entsprechend im Januar die bereits blühenden Pflaumen, im März die Päonien oder im Juni den Lotus und es ist fast unmöglich, einen guten Standort für die eigenen Bilder zu finden.
Ob mit Brotzeit, Picknickdecken, Boombox oder Instrumenten, mit Kameras, Malutensilien oder in extravaganter Kleidung … es gibt quasi nichts, womit man im Guyi Garden auffallen würde.
Jeder hat so seine Stammplätze im Guyi Yuan. Bei den tanzenden Paaren oder Gruppen und den dazugehörigen Musikanten sind beispielsweise die Pavillons wie das Untied Boat besonders beliebt.
Passende Ecken finden sich auch für Schläfer, Familien beim Picknick oder Großeltern, die wie üblich die Enkel bespaßen, während die Eltern arbeiten gehen. Im Guyi Garden trifft man auf das bunte chinesische Leben, und am schönsten ist es, wenn man sich treiben lässt und die Zeit vergessen kann.
Kultur und Kulinarisches rund um Park
Wegen seiner speziellen Lage mitten in Nanxiang ist der Guyi Garden in seiner Art einzigartig in Shanghai. Ein bisschen wie „ancient Shanghai in a nutshell“. Wenn es die Zeit erlaubte, habe ich daher all unsere Besucher in den Guyi Yuan und das umliegende Viertel gebracht. Dieser Halbtagesausflug (mindestens) steht auf meiner Liste mit den 10 Dingen, die man in Shanghai unbedingt gemacht haben muss. Dazu noch ein halber Tag (mindestens) rund um den Bund und die fantastische Architektur links und rechts des Huangpu River – und schon haben Gäste einen guten Eindruck, was die Faszination Shanghais ausmacht.
Das Allerschönste, da man bekanntlich Kultur gern mit Kulinarischem verbindet: Der Shanghaier Stadtteil Nanxiang wird gerne als die “Wiege der steam dumplings” aka “Xiao Long Bao” bezeichnet. Entlang der Guyi Garden Road finden wir daher ein Restaurant oder Mini-Ess-Stübchen neben dem anderen. Und wem das noch nicht genug ist, den lade ich zu einem Spaziergang durch die Nanxiang Old Street ein. Nanxiang ist außerdem eine Wasserstadt en miniature, in der neben unzähligen Food Stalls ein Tempel und ein weiterer Garten auf uns warten.
Dresscode für den Guyi Garden
Everything goes. Anders als wir, putzen sich viele für den Besuch im Guyi Garden sogar richtiggehend heraus. Das erinnert mich immer an das Verhalten, wenn man in Italien „in piazza“ geht. Während unsereins für Gartenwege in China oder holpriges Pflaster in Italien eher Sneakers und bequeme Freizeitkleidung wählt, denken Einheimische dort ganz anders. Sehen und gesehen werden, lautet die Devise.
Die elegante Lady hier im Bild war während der Golden Week im Oktober mit Tochter und Enkelin im Guyi Garden unterwegs. Einverstanden mit den Fotokünsten der etwa 10-Jährigen war die Dame so gar nicht. Die Kleine musste wiederholt fotografieren, dann wurde überprüft, zensiert und anschließend wieder neu inszeniert. Schlussendlich zog man sogar mich zu Rate, ob denn das neueste Bild nun endlich in Ordnung sei. Worauf ich mit einem aufmunternden “Wo juede hen bucuo-a!” antwortete.
Diese Aussage rief extremes Entzücken bei der Portraitierten hervor, die schnurstracks ihre Tochter herbeizitierte, für die das Urteil der kundigen Ausländerin gleich mehrmals wiederholt wurde. Welch ein Glück, dass ich mitmachen durfte beim Fotografieren, und mein Bild auch Gnade vor ihren Augen fand.
Die muntere Damentruppe hier hatte Großes vor. Wir sind dazugekommen als sie sich gerade noch für ihren Auftritt umgezogen haben. Anschließend wurde die Musikbox angeworfen, das Begleitpersonal stand schon mit weiteren Accessoires zur Stelle…
… und der „Hoffotograf“ fing an zu filmen, als die Fünf sich tänzelnd in Bewegung setzten. Wir haben uns noch etwas mit der Entourage unterhalten, aber dann doch lieber die Flucht ergriffen, bevor die Fünf uns in ihre Performance integrieren konnten.
Dass man die Parks mit der entsprechenden Ausrüstung besucht, um sich dort gekonnt für Fotos in Szene zu setzen, gehört in China zum Alltag.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Chinese Holidays in Shanghai
Sind üblicherweise nur etwas für Leute mit starken Nerven. Es ist einfach überall unfassbar voll. Feiertage und besonders die beiden Golden Weeks an Chinese New Year und im Oktober spiegeln sich natürlich auch im Guyi Garden wider. Voller wird es dort dann auch, doch ich habe das immer sehr genossen. „Voll“ im Guyi Garden ist meiner Meinung nach immer noch wesentlich entspannter als „voll“ im Yu Garden.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Besondere Tage verlangen auch nach besonderen “Schleckereien”. Nicht nur bei der Zuckermalerin standen während der Golden Week im Oktober Groß und Klein Schlange.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Ein unvergesslicher Frühlingsspaziergang im Guyi Garden
Wie oft ich im Guyi Garden war, weiß ich gar nicht mehr genau, nur dass es im April 2015 (ein halbes Jahr nach meiner Ankunft in Shanghai) das erste Mal war. Genau fünf Jahre später, im April des ersten Corona-Jahres, habe ich mit einer Freundin einen ausgedehnten Frühlingsspaziergang im Guyi Garden gemacht. So schön wie 2020 hatte ich diesen Park vorher noch nie erlebt – und deshalb möchte ich euch auf genau diesen Spaziergang mitnehmen.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Es war einfach der perfekte Tag dafür. Angefangen von der Tages- und Jahreszeit, dem Licht, der Witterung. Zunächst war es noch etwas bewölkt wie man hier gut sieht. Doch dann wurde es immer schöner und angenehm warm, aber nicht heiß. Wenig Wind, aber auch nicht zugig, so dass man die Jacken ausziehen und schöne Reflexionen fotografieren konnte.
Für all diejenigen, die Lust haben uns zu begleiten, habe ich hier sogar den Gartenplan zur Orientierung. Traditionell haben wir bei all unsern vielen Besuchen immer am Südtor (ganz unten im Plan) angefangen und am Nordtor aufgehört. Aus dem einfachen Grund, weil dort gleich neben dem „North Exit“ oder „Bei Da Men“ die Dumpling-Läden sind. Aber da die im April 2020 sowieso noch geschlossen waren und wir vorsorglich Brotzeit dabeihatten, ging es zum ersten Mal nicht “rechts herum”, sondern “links herum”. So kommt man zuerst in den ältesten, verwinkelten Teil des Gartens, in dem sich die meisten Gebäude befinden.
Los geht’s!
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Der Que Jiao Ting oder Lost Corner Pavilion
Zunächst kaufen wir uns ein Ticket für 12 RMB am Süd-Eingang und erwerben dort am besten auch gleich einen Plan für die Gartenanlage. Dann geht es schon links vorbei an der Nanxiang Wall gleich hinter dem Eingang und danach geradeaus, bis man man zur Nine Zigzag Bridge gelangt. Über besagte Zickzackbrücke überqueren wir den Teich und klettern zum Lost Corner Pavilion oder Angle Missing Pavilion (wie der Gartenplan das chinesische Que Jiao Ting übersetzt) auf seinem Hügelchen hoch. Dort oben treffen wir die beiden Herren hier vertieft ins Gespräch und schon beim Vorbereiten ihres Mittagessens an.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Mit dem Lost Corner Pavilion hat es seine ganz eigene Bewandtnis. Tatsächlich ist mir die ungewöhnliche Dekoration seines Daches lange Zeit gar nicht aufgefallen. Diese Gestaltung spielt nachweislich auf die sogenannte Mandschurei-Krise vom Herbst 1931 an. Während dieser besetzten japanische Truppen die zu China gehörende Region und die dortigen drei nordöstlichen Provinzen blieben bis 1946 japanisch. Im Zuge einer Renovierung des Gartens wurden Spenden gesammelt für eine Errichtung dieses Pavillons als Protestsymbol gegen die Okkupation.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Schon während des Abstiegs vom Bambushügel hören wir drüben, auf der anderen Seite des nächsten Teichs den „Sänger“, wie wir ihn nennen werden – und bekommen ihn schließlich auch zu Gesicht. Er schreitet in Begleitung einiger Damen durch die liebliche Umgebung und vertreibt sich die Wartezeit mit lautem opernähnlichem Gesang, während die Ladies Fotos ohne ihn machen.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Flying Hawk and Leaping Fish Veranda
Zunächst geht es jedoch weiter in die Flying Hawk and Leaping Fish Veranda, zu der uns orientalisch anmutende Klänge hinziehen. Anfangs sehen wir ein Weilchen von außen zu, doch die Tänzerinnen wirken so freundlich, dass wir uns hineinwagen und uns still auf eine Bank setzen.
Mit der Dame im blauen Rock komme ich in einer ihrer Pausen noch ein wenig ins Gespräch. Von der im Frühjahr 2020 weit verbreiteten Fremdenfeindlichkeit in China, da nach damaliger offizieller Lesart die „Ausländer“ das Virus einschleppen, können wir überhaupt nichts feststellen. Im Gegenteil, man unterhält sich gerne und völlig unverkrampft mit uns.
Wie wir schon beim Zusehen und Zuhören vermuteten, sind die Damen alle aus der Autonomen Region Xinjiang. Die über 70-Jährigen kommen regelmäßig hierher in den Guyi Garden, um zu plaudern, Spaß zu haben und sich fit zu halten. Es wird richtig schwer sich loszureißen, aber wir wollen ja noch etwas mehr sehen und erleben.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Ganz im Norden des Gartens schlendern wir anschließend durch die überdachten Passagen, die auf dem Plan als orangefarbene Strukturen dargestellt sind. Es geht nun schon auf Mittag zu, und hier im Schatten auf den Brüstungen versammelt man sich deshalb zum Essen. Aber auch zum Rauchen, Singen und Fotografieren.
Man trifft sich immer… zweimal
Dort treffen wir tatsächlich wieder auf den Sänger mit seinen Damen, die sich hier mit Gesang, Posieren und Fotografieren vergnügen. Dass wir ihnen dabei zusehen und Monja mit ihrer Kamera fleißig mitfotografiert, stört sie keineswegs. Im Gegenteil, das scheint sie eher noch mehr zu inspirieren.
Nun wird für uns, das umliegende einheimische Publikum und den Fotografen mit Schals und Stolas gewedelt, neckisch am Zöpfchen gezogen (die Dame links unten im Bild) – bis ich irgendwann sage: Monja, ich geh da jetzt mal mit meinem Schal hin…!
Ich nähere mich also vorsichtig fragend mit meinem Tuch und natürlich (!) mit Maske (!) und werde spontan begeistert empfangen. Der Sänger fängt an uns Instruktionen zu geben und zu fotografieren, bis plötzlich allgemein gefordert wird, dass ich die Maske nun aber doch bitteschön abnehmen müsse, so sei das nun wirklich nichts auf den Fotos…
Bildnachweis: Monja Tang
So oft man im Frühjahr 2020 auch von Feindseligkeiten gegenüber Ausländern hört, und auch wenn wir das immer öfter selbst erleben, dass Einheimische einen Bogen um uns machen – im Guyi Garden werden wir freundlich und mit der typisch chinesischen Neugier ganz einfach integriert.
Bildnachweis. Monja Tang
Nach unzähligen Bildern und einer herzlichen Verabschiedung ziehen wir wieder ordentlich verhüllt von dannen. Gegen 12 Uhr haben auch wir langsam Hunger und wollen uns ein Plätzchen zum Essen suchen. Allerdings ein etwas ruhigeres, abseits vom Foto-Trubel.
Der Koch und seine Xiao Long Bao im Guyi Garden
Der Herr hier im folgenden Bild heißt Huang Ming Xian und scheint eine Berühmtheit zu sein, was die Nanxiang Steam Dumplings oder Xiao Long Bao betrifft. Mutmaßlich sogar deren Erfinder. Nanxiang gilt seitdem als die „Wiege der Xiao Long Bao“, und die kleinen gedämpften Knödelchen sind eine Shanghaier Spezialität.
Diese Statue neben dem Untied Boat Pavilion aus der Ming Dynastie ist seit meinem letzten Besuch neu dazugekommen. Der Gartenplan erklärt, dass die beliebten Dumplings tatsächlich das erste Mal in diesem Pavillon verkauft worden sein sollen! Ob das stimmt, können wir nicht verifizieren, aber es ist eine nette Vorstellung, dass man die dampfenden kleinen Köstlichkeiten direkt hier im Guyi Garden genießen konnte.
Bildnachweis: Monja Tang
Der Gedanke an Dampfkörbchen gefüllt mit saftigen Xiao Long Bao lässt uns das Wasser im Mund zusammenlaufen und unsere Mägen knurren. Auf der Suche nach einem geeigneten Brotzeitplatz treffen wir genau im richtigen Moment im White Crane Pavilion ein. Drei Einheimische sind eben fertig mit der Essenpause, und so haben wir Glück und bewegen uns die kommenden eineinhalb Stunden nicht mehr vom Fleck.
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Gern etwas mehr Zeit einplanen für den Guyi Garden
Beim Nachhausegehen treffen wir auf einen weitere Tanzgruppe, die ein schönes Kontrastprogramm zu den Tänzerinnen vom Anfang unseres Besuchs bilden. Wir dürfen mitfilmen und werden zur allgemeinen Begeisterung gefragt, wie wir China finden.
Wie bei jedem Besuch im Guyi Garden habe ich zusammen mit Monja das einfache Sichtreibenlassen genossen, zu schauen, was hier oder dort so los ist, die vielen kleinen Begegnungen mit den Einheimischen, die häufig Lust auf ein Schwätzchen haben.
Sehr unverkrampft, immer authentisch und natürlich auch immer ein bisschen interessiert an Selbstdarstellung. Das pralle Leben eben. Dafür liebe ich China.
Nach fast vier Stunden Müßiggang im Park, in denen wir nicht einmal weiter als bis zur Mitte der Anlage gekommen sind, fühlen wir beide uns ähnlich erholungsbedürftig wie der Herr hier im Bild…
Bildnachweis: Margrit Amelunxen
Guyi Garden – nützliche Infos und Tipps für den Besuch
Straßenadresse: #218, Huyi Gong Lu, Nanxiang
Metrostation: Linie 11, Nanxiang, Ausgang 1, von hier aus ca. 900 Meter zu Fuß bis zum Südeingang
Ticketpreis: umgerechnet etwa 1,50 Euro
Gut geeignet für: Menschen mit etwas mehr Zeit, alle, die den „beaten path“ vermeiden wollen, ideal für Halbtagesausflüge
Reiseführer: enthalten eventuell einen Absatz zu Guyi Garden, also weit weniger Info als dieser Post 😉 Ich rate zum Kauf eines Gartenplans am Ticketschalter, auf dem man seine Highlights vermerken kann. Weitere Informationen zu Anfahrt, Tickets, Öffnungszeiten gibt es hier unter dem Link.
Gut zu kombinieren mit: dem Besuch der benachbarten Nanxiang Old Street, dem Yunxiang-Tempel, einem der vielen Restaurants, die Xiao Long Bao zubereiten
Geheimtipp für: alle Fans klassischer chinesischer Gärten – der Tan Garden ist gar nicht weit und kann zu Fuß erreicht werden. Er liegt im Gewirr der kleinen Gässchen rund um die Nanxiang Old Street in der #5 Huntang Lane, Nanxiang.